Stäube und Partikel
Der gesundheitlichen Wirkung von Stäuben erlangt zunehmende Aufmerksamkeit. In der Außenluft von Innenstädten wurden z.T. Staubgrenzwerte überschritten, was unter anderem zu Reglungen des Verkehrs bzw. der Abgaswerte von KFZ geführt hat. Das auch in der Innenraumluft Stäube in gesundheitlich wirksamen Konzentrationen vorliegen können, verwundert nur wenig und wird ebenfalls bekannter.
Größenabhängig lassen sich Stäube in 3 Kategorien (Fraktionen) einteilen: Grobstaub (Partikel > 10μm), Feinstaub (2,5μm <Partikel<10μm) und Ultrafeinstaub (Partikel<0,1μm).
Als Schwebstaub werden feste oder flüssige Teilchen bezeichnet, die sich in der Luft gleichmäßig verteilen und einige Zeit in der Schwebe bleiben.
Abgesehen von Größen (Fraktionen) und Konzentrationen besitzen Stäube unterschiedliche physikalische Eigenschaften (z.B. Morphologie, Porosität, Oberflächeneigenschaften) und unterscheiden sich in ihrer chemischen (z.B. organische Verbindungen) und biologischen (Pollen, Bakterien, Pilze, Viren) Zusammensetzung.
So können Stäube nicht nur aufgrund ihrer Konzentration, sondern in Innenräumen vor allem auch aufgrund ihrer Beschaffenheit (z.B. Größe der Partikel), Inhaltsstoffe (z.B. bauchemische Stoffe, Allergene, Mykotoxine) und Umgebungsbedingungen (z.B. Luftfeuchte, Elektrostatik, Luftströmungen, Luftaustausch, Art der Lüftung, Minimierung bzw. Senken) ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Wesentliche Innenraumquellen für Stäube können sein: Abrieb von Oberflächen (z.B. Teppichen, textile Stoffe, Fußbodenabrieb), Verbrennungsprozesse (Kamin, Gastherme), Abbrennen von Kerzen, Rauchen, der Betrieb elektronischer Geräte (z.B. Laserdrucker) und das mechanische Auf- und Verwirbeln von sedimentierten Partikeln.
Vor allem die Feinstaubfraktion kann aber auch durch die Außenluft (z.B. Verkehr, Industrie) eingetragen werden. Der Betrieb von Luftfiltern, der Einsatz geeigneter Staubsauger oder auch das feuchte Wischen großer Flächen kann eine Grundlage zur Reduzierung der Staubkonzentrationen in Innenräumen sein.
Hinsichtlich der gesundheitlichen Wirkungen von Stäuben entscheidet z.B. die Korngröße darüber, welche Teilchen den Atemtrakt und/oder bis in die Alveolen der Lunge vordringen und wo es sich ablagern können. Je nach Löslichkeit können die Partikel eine kurze oder lang anhaltende Reizwirkung ausüben (je kleiner die Partikel sind, desto weiter können sie in die Atemwege vordringen). Unter ungünstigen Bedingungen (z.B. hohe Exposition über lange Zeiträume) kann dies zu entzündlichen Veränderungen führen, wodurch wegen des engen funktionellen Zusammenspiels zwischen Atmung und Blutkreislauf beide Systeme beeinträchtigt werden.
In Abhängigkeit von den speziellen Merkmalen (chemisch, biologisch, elektrostatisch) können Stäube auch zur Beeinträchtigung der Atemwege führen und in der Lage sein, Haut-, Augen- und Schleimhautreizungen hervorzurufen.
Durch Erfahrung konnten wir uns den speziellen Blick aneignen, der zur Differenzierung und zur Überprüfung der Fälle gesundheitlicher Beeinträchtigung durch Stäube notwendig ist.
Sprechen sie uns an, für weitere Erläuterungen stehen wir gern zur Verfügung.