Flüchtige organische Verbindungen (VOC)
Als flüchtigen organischen Verbindungen (englisch: „volatile organic compounds“, kurz: VOC) werden organische Verbindungen mit einem Siedepunkt von ca. 50°C bis zu 250°C bezeichnet. Dabei handelt es sich zum Teil um chemisch sehr unterschiedliche Substanzen. Viele davon sind als Lösungsmittel bekannt.
Zu den häufigsten Quellen für VOC im Innenraum zählen verarbeitete Farben, Lacke oder Kleber, Fußbodenbeläge, Wandverkleidungen, Möbel oder der Einsatz einiger Reinigungs- und Pflegemittel. Auch modernere wasserbasierte Renovierungsprodukte enthalten häufig VOC, obwohl diese Produkte als „lösemittelfrei“ deklariert sind. Auch wenn in der Außenluft ebenfalls flüchtige organische Verbindungen zu finden sein können (Verkehr, Industrie), ist belastete Raumluft in den meisten Fällen auf die oben beispielhaft aufgeführten Quellen zurückzuführen.
Aufgrund ihrer Eigenschaften wie beispielsweise “fettlösend“, “leichtflüchtig“ und “hautresorptiv“ können VOC über Atemwege und Haut, aber auch über den Verdauungstrakt (also über die Nahrung) aufgenommen werden. Alle organischen Lösemittel können abhängig von Konzentration und Dauer der Belastung, zu Augen- und Schleimhautentzündungen und diffusen Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Abgespanntheit verursachen. Ferner besitzen sie eine narkotisierende und zumeist auch nervenschädigende Wirkung.
Bei Belastungen durch VOC kann grob zwischen akuten Schädigungen durch kurzzeitig hohe Lösemittelkonzentrationen und chronische Schädigungen durch langzeitige Exposition geringer Lösemittelkonzentration unterschieden werden.
Zu akuten Schädigungen gehört beispielsweise das Austrocknen der Haut bei Kontakt mit Lösemitteln durch deren fettlösende Eigenschaften. Neben Haut und Schleimhäuten kann vor allem das zentrale Nervensystem (ZNS) von akuten Schäden betroffen sein. Diese Schädigungen stellen sich bei erhöhten Konzentrationen oft schnell ein und klingen i.d.R. auch schnell wieder ab. Zumeist kann sich der Organismus völlig erholen und denselben Gesundheitszustand wie vor der Belastung wieder erlangen.
Bei langanhaltenden, chronischen Belastungen durch vergleichsweise niedrigere VOC-Konzentrationen treten Symptome erst im Laufe von Monaten oder auch Jahren auf und verstärken sich im Laufe der Zeit. Betroffen ist häufig das periphere Nervensystem, was sich durch unspezifische zentralnervöse Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche oder Vergesslichkeit äußern kann. Auch unangenehme Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen werden beschrieben. Durch bestimmte organische Lösungsmittel können auch Nieren, Leber und das Knochenmark geschädigt werden.
Wir besitzen viel Erfahrung in punkto Überprüfung der Raumlufthygiene auf flüchtige organische Verbindungen u.a. Luftschadstoffe. Gern werden wir auch für sie tätig. Zu weiteren Erläuterungen setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.